Die Nahrung des Wolfes

Bei der Nahrung sind Wölfe flexibel. Wilde Huftiere wie Reh- und Schwarzwild machen den Großteil ihrer Beute aus. Je nach Region variiert dieser Anteil jedoch: In manchen Rudeln gehören beispielsweise Biber ins Beutespektrum. In Deutschland mangelt es aufgrund der hohen Wilddichten nicht an ausreichend Nahrung für Wölfe.

Wölfe haben den Ruf, ausgezeichnete Jäger zu sein, egal ob im Rudel oder als erwachsenes Einzeltier. Ist ein Beutetier geortet, schleichen sich Wölfe an, um so nahe wie möglich heranzukommen. Der eigentliche Angriff wird bevorzugt über kurze Distanzen von wenigen hundert Metern geführt. Dennoch ist nur etwa jeder zehnte Angriff auch von Erfolg gekrönt. Meistens entwischen die Beutetiere, die selbst ausgeprägte „Feindvermeidungsstrategien“ entwickelt haben.

Woher weiß man, was Wölfe fressen? Wissenschaftler sammeln und analysieren den Kot der Tiere. Wolfskot enthält unverdauliche Teile der Beute wie Haare, Klauen oder Knochenstücke. Experten können diese den entsprechenden Beutetieren zuordnen.

Wildtiere als bevorzugte Beute

Biomasseanteile der Beutekategorien/-arten in der Nahrungszusammensetzung der Wölfe aus Deutschland im Zeitraum 2001 bis 2019.
Untersucht wurden 8.781 Kotproben.
Quelle: Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz – Grafik: Nicole Stock

„Die Rückkehr der Wölfe schließt eine Lücke in unserer Tierwelt, denn große Beutegreifer spielen eine Schlüsselrolle in unserem Ökosystem: Sie sind wichtige Gegenspieler der großen Pflanzenfresser.“

Wolfgang Kwasnitza

Sprecher Landesfachausschuss Wolf