29.03.2016 – Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hat in Abstimmung mit dem LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Sachsen Filmaufnahmen aus Sommersell/Barntrup im Kreis Lippe vom 27.03.2016 als C1-Nachweis* gewertet. Es wurde ein Video einer Wildkamera ausgewertet, das das Tier auf einer Weide zeigt. Bestimmte Merkmale wie Kopf- und Ohrenform, eine schwarze Schwanzspitze sowie die Färbung des Rückens weisen eindeutig auf einen Wolf hin.
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Vermutlich, so sagen die Experten, sei es ein Jungtier, das in diesen Wochen sein Rudel verlassen hat, weil dort weiterer Nachwuchs erwartet wird. Danach macht sich ein junger Wolf auf Wanderschaft, um sich ein eigenes Revier zu suchen.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hat folgende Pressemitteilung herausgegeben:
→ https://www.umwelt.nrw.de/pressebereich/detail/news/2016-03-29-neuer-wolfs-nachweis-in-nrw
Weidetiere wie Schafe und Ziegen sollten jetzt dringend mit Elektrozäunen wolfssicher geschützt werden, damit es zu keinen weiteren Vorfällen kommt. Wölfe versuchen stets die Nahrung zu bekommen, die für sie am leichtesten erreichbar ist. Treffen sie auf ungeschützte Schafe und Ziegen, die leichter zu erbeuten sind als z. B. Rehe, nutzen sie gerne die Gelegenheit. Deshalb ist der wichtigste Grundschutz zu beachten: Nutztiere müssen vollständig eingezäunt sein.
Ein nächtlicher Angriff auf Weidetiere in Siedlungen – Sommersell (Barntrup) ist ein ländlich gelegenes Dorf mit etwa 400 Einwohnern – ist kein untypisches Verhalten für einen Wolf. Wölfe brauchen keine Wildnis. Fotofallenbilder belegen, dass Menschen und Wölfe sich gleichermaßen gern fester Wege bedienen, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten.
* C1: eindeutiger Nachweis = harte Fakten, die die Anwesenheit eines Großraubtiers eindeutig bestätigen (Lebendfang, Totfund, genetischer Nachweis, Foto, Telemetrieortung)