Wölfe und Weidetiere: Schutz durch elektrische Zäune

War es für die Weidetierhaltung bisher wichtig, den Ausbruch der Tiere zu verhindern, geht es mit der Anwesenheit von Wölfen nun auch um die Aufgabe, Einbrüchen in die Weide vorzubeugen. Um Wölfe von Weidetieren abzuhalten, eignen sich vor allem Elektrozäune. Sie sind ein schmerzhaftes Hindernis für Wölfe, das sie abhält Weidetiere als leichte Beute zu verstehen. Herdenschutzzäune funktionieren in erster Linie nicht aufgrund ihrer Höhe – körperlich stellen sie kein unüberwindbares Hindernis dar. Ihre Wirkung beruht auf dem psychologischen Lerneffekt. Ein Stromschlag ist mit Schmerzen verbunden, was für Wölfe Verletzungsgefahr bedeutet. Verletzungen mindern wiederrum die Überlebenschancen, weshalb Wölfe sie möglichst vermeiden.

Die Landwirtschaftskammer NRW bietet eine ausführliche Beratung zu den möglichen Herdenschutzmaßnahmen für alle Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter an:

Präventiver Herdenschutz in
Nordrhein-Westfalen:

Herdenschutzhunde – ausgebildete Spezialisten

Herdenschutzhunde sind ausgebildete Hunde, die den Wolf als Bedrohung für die Schafherde ansehen und sich ihnen in den Weg stellen.

Der Job von Herdenschutzhunden besteht darin, die Weidetiere rund um die Uhr vor Übergriffen zu schützen. Sie müssen einige Anforderungen erfüllen: robust und groß sein, eigenständig arbeiten können, wesensfest, umgänglich und ortstreu sein. Seit Jahrhunderten werden Hunde auf diese Eigenschaften hin gezüchtet. Konsequenter Herdenschutz hält auch wildernde Hunde fern. Diese reißen ebenfalls immer wieder Schafe. Zudem halten Schutzhunde menschliche Viehdiebe ab.

Wölfe schützen heißt: Herden schützen

Letztlich verhindert präventiver Herdenschutz, dass Wölfe überhaupt erst „auf den Geschmack“ von Weidetieren kommen. Deshalb ist es wichtig, eine Routine im Herdenschutz zu erlangen, bevor Wölfe feste Territorien in der Region besetzen.
Das Land Nordrhein-Westfalen fördert diese Schutzmaßnahmen.

„Ungeschützte Nutztiere sind für den Wolf leichte Beute. Mit Herdenschutzmaßnahmen lassen sich viele Nutztiere erfolgreich schützen.“

Isolde Füllbeck

Stellvertretende Sprecherin Landesfachausschuss Wolf